Tscherwonetz Goldpreis

Der Tscherwonetz (gelegentlich auch: Tscherwonez oder Chervonetz) ist eine Goldmünze, deren Ursprung im nordöstlichen Eurasien, genauer gesagt in Russland, zu suchen ist. Geprägt wurde sie dort am Anfang des 20. Jahrhunderts, nachdem die Begrifflichkeit "Tscherwonetz" vom Russischen Kaiserreich über Jahre hinweg für westliche Goldmünzen gebraucht wurde.

Der Wind der Sowjetrepublik und die Geburt der Tscherwonzen 
Als die Oktoberrevolution 1917 durchs Land wütete, das Kaiserreich in die Knie ging und unmittelbar danach die kommunistischen Bolschewiki die Macht übernahmen, entstand mit der Russischen Sowjetrepublik nicht nur ein neuer Staat mit gesellschaftlichen Veränderungen, auch die Finanzpolitik wurde stark angepasst.

Da aber die Übergangs-Währung, der "Sowsnak", scheiterte, wurde im Jahre 1923 mit den Tscherwonzen eine neue Währung eingeführt. Sie trugen dabei den Namen und das Wappen der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik) - obwohl diese schon gar nicht mehr bestand und 1922 in die Sowjetunion umbenannt wurde. 

Bis zur Währungsreform 1947, also 25 Jahre lang, bildete der Tscherwonetz daraufhin auch die Währungsbezeichnung auf sowjetischen Banknoten. Zwischen 1975 und 1982 erlebte die Goldmünze eine Renaissance in der Sowjetunion. Noch einmal wurden die Münzen mit den alten Motiven hergestellt und dienten allen voran als Verkauf ins Ausland. 

Der säende Bauer unter Sichel und Hammer

Die Herkunft des Tscherwonetz erschließt sich aber nicht nur durch Worte, die die Geschichte schrieb, sondern auch durch sein Äußeres. Das Avers, die Vorderseite der Münze, zeigt bereits typische Symboliken des kommunistischen Weltbildes. Ein hart arbeitender Bauer befindet sich auf einem Feld, und in seiner linken Hand hält er den Korb mit der Saat. Die Sonne geht auf. Im Hintergrund ragen Schornsteine und Fabriken empor.

Auf der Rückseite der Münze zeigt sich Hammer und Sichel - eingebettet in einem Kornkranz.  Durch die Kupferlegierung der Goldmünze erstrahlt die Motivik stets in einem rötlichen Schimmer. 

Vom Rubel bis zum Feingewicht - Details zum Tscherwonetz

Den Wert des Tscherwonetz ist am Münznominal Rubel festzumachen - der nationalen Währung in Russland. Anfangs bildete die Goldmünze einen Rang, der den von 10 Rubeln entsprach. Die sowjetische Rubelwährung inflationierte jedoch nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Daraufhin wurde 1947 die Währungsreform geschaffen, und fortan hatte der Tscherwonetz nur noch den Wert von einem Rubel.

Der Durchmesser des Geldstücks beläuft sich auf ungefähr 22,5 mm. Ihr Gesamtgewicht beträgt 8,6 Gramm, wobei 7,6 Gramm auf das Feingewicht, also die Masse des in der Legierung enthaltenen Edelmetalls, fallen.  Aktuell belaufen sich die Verkaufspreise für den Tscherwonetz auf etwa 315 bis 395 Euro. Der Ankaufpreis beträgt, nach derzeitigen Live-Daten, circa 233 Euro.